Sonderführung zum Aschauer Hl. Grab
Am Montag, dem 1. April hatte der Heimat- und Geschichtsverein zur Führung zum „Heiligen Grab“ in der Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“ in Aschau eingeladen. Martina Stoib, ihres Zeichens Dienstleiterin der sieben Personen, die sich die Führungstätigkeit teilen, konnte über 50 Teilnehmer auf dem Kirchplatz begrüßen.
Zu Beginn der einstündigen Führung bot sie einen kurzen Überblick über die Geschichte der Pfarrei und des Gotteshauses in Aschau. Eine Kirche stand seit dem 12. Jhdt. auf dem Kirchplatz in Niederaschau als Filiale der Pfarrei Prien. 1680 erhielt die Herrschaft Hohenaschau durch die Bemühungen der Preysinger als Herrschaftsinhaber eine selbständige Pfarrei mit Sitz in Niederaschau. Die heute bestehende Kirche stammt aus verschiedenen Bauzeiten, beginnend mit den romanischen und gotischen Überresten der Ursprungskirche. Die barocke Innenausstattung, die wir heute sehen, stammt zum größten Teil aus der Umgestaltung im 18. Jahrhundert.
Aus der Barockzeit stammt auch das „Heilige Grab“, das nun für die Osterzeit 2019 den gesamten Chorraum beansprucht und Hauptziel der Besichtigung war.
Martina Stoib berichtete von der Entstehungsgeschichte der religiösen Theater durch die Gegenreformation, die in vielen Orten Bayerns, so auch in Aschau, die Erschaffung von „Heiligen Gräbern“ hervorgebracht hatte. Seit 1618 ist ein Heiliges Grab in Aschau nachgewiesen. 1799 wurde das heute bestehende „Heilige Grab“ völlig neu gestaltet und aufgestellt. Es überstand auch die Zeit der Säkularisation und wurde bis 1951 bespielt. Es wird als eines der umfangreichsten und bedeutendsten in Bayern bezeichnet.
Bei der Wiederentdeckung, Renovierung und Wiederaufstellung spielte der Heimat- und Geschichtsverein Aschau und besonders Wolfgang Bude eine entscheidende Rolle. Das Dekanat steckte 350 000 € in die Renovierung, HGV und Kolpingsverein, Pfarrei und Gemeinde Aschau arbeiteten erfolgreich zusammen, und so kann heute im Jahr 2019 das „Projekt Heiliges Grab“ mit den beiden geistlichen Spielen, Konzerten und Predigten über die althergebrachte Bühne gehen.
Zum krönenden Abschluss ließ Martina Stoib die 150 bunten Glaskugeln im Licht erstrahlen und entließ begeisterte Aschauer mit der Überzeugung, dass sich die Bemühungen um das „Heilige Grab“ gelohnt haben.
Konzerte in der Pfarrkirche Aschau
Trompete und Orchester in der Aschauer Pfarrkirche
Das Trompetenkonzert in Es-Dur und die Orchesterfassung von „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn gelangen am Sonntag, den 24. März um 19.00 in der Kath. Pfarrkirche in Aschau i.Ch. vor dem Heiligen Grab zur Aufführung.
Solist in Haydns schönstem und ausgereiftestem Instrumentalkonzert ist der gebürtige Frasdorfer Markus Riepertinger, der seit 2011 Solotrompeter am Landestheater Coburg ist.
Es ist „unstreitig eines meiner besten Werke“, so Joseph Haydn über seine Komposition „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“.
Die Genialität des Wiener Komponisten hatte sich in Europa herumgesprochen, und so bekam er im Jahre 1785 vom Domherren zu Cádiz den Auftrag, für die Karwoche eine geistliche Instrumentalmusik für großes Orchester zu schaffen. Entstanden ist ein eindrucksvolles, berührendes und intimes Bild von Jesus' letzten Stunden. Stets versöhnlich und positiv ist Haydns unvergleichliche, der Ästhetik der Wiener Klassik verpflichtete Klangsprache. Es musiziert das „Ensemble concertante“, ein Orchester, das sich aus professionellen Musikern der Region zusammensetzt. Die Leitung liegt in den Händen von Bernadette Osterhammer, verbindende Worte spricht Pfarrer Paul Janßen. Karten sind erhältlich bei München Ticket, der Tourist Info Aschau (08052/904941) und an der Abendkasse.
Tassilo III. und das Kloster Frauenchiemsee.
Eine Spurensuche mit überraschenden Ergebnissen zum Gründungsanlass und den Bauten der Gründungsphase.
Der erste Vortrag des Jahres fand am 11. Februar 2019 im evangelischen Gemeindehaus statt. Fast 50 Gäste waren gekommen, um einem Vortrag von Dr. Bernd Steidl, Hauptkonservator an der Archäologischen Staatssammlung in München, zu lauschen.
In dem Vortrag präsentierte Dr. Steidl einen römischen Grabstein, der seit Jahrzehnten zum Bestand der Archäologischen Staatssammlung gehört. Äußerst spannend stellte er dar, welche Geschichten der Stein zu erzählen vermag. Mit Hilfe von Inschriften, Bearbeitungsspuren, Farbpigmenten und Schriftquellen präsentierte er die vielen Stationen im „Leben“ des Steins. Ausgehend von diesem Grabstein konnte er auch die früheren Ausgrabungen im Kloster auf der Fraueninsel neu interpretieren und bewerten, so dass er auch Neues zur Gründung des Klosters beitrug. Obwohl der Vortrag über 75 Minuten dauerte hörten alle gebannt zu.
Nach dem Vortrag gab es noch viele Fragen, hauptsächlich zur Beziehung des berühmten Bayernherzogs Tassilo zum Kloster auf der Fraueninsel, die Dr. Steidl mit viel Fachwissen beantwortete. Das abschließende Resume einiger begeisterter ZuhörerInnen lautet: der Vortrag war so spannend wie ein Krimi!